Jannis Kounellis - Frammenti di un diario (1996)
Jannis Kounellis sagte von sich, er sei Maler. Doch gemalt hatte er schon seit Mitte der sechziger Jahre nicht mehr. Damals wurde Kounellis zum Mitbegründer der italienischen Arte Povera; er befreite die Malerei von Leinwand, Pinsel und Farbe, indem er sogenannte „arme“ Alltagsstoffe verwendete - Stahl, Steine, Kohle, Kaffee, Gas, Textilien. Seitdem schuf Kounellis dreidimensionale Bilder, die den Betrachter bedrängen, ihn umgeben, ihn zum Verschwinden im Bild auffordern. "FRAGMENTE EINES TAGEBUCHS" ist ein Film wie eine Reise... Anlässlich seiner ersten grossen Ausstellung an seinem Geburtsort Piraeus richtete der in Rom lebende Grieche eine Retrospektive im Bauch eines Frachtschiffes ein und symbolisierte so Leben und Karriere des Künstlers als moderner Odysseus, für den es kein Ziel, wohl aber ein immerwährendes Ankommen gibt. Um bald darauf weiter zu reisen. Der Film trifft Kounellis beim Ausstellungsaufbau und in den Strassen Roms, betrachtet ihn im römischen Atelier bei der Arbeit und auf seinem Schiff in der Aegaeis.
35mm, 45'